Für Kulturinteressierte
Von Wasserwirtschaft, über Burgen oder besondere Dächer - hier findest Du die Insider-Tipps. e.
Für den Bildungs-/Kulturwandernde ist der Harzer-Hexen-Stieg ein Muss, im Speziellen der Abschnitt durch Teile der Oberharzer Wasserwirtschaft. Es geht von Buntenbock bis Altenau rund 15 Kilometer vorbei an zahlreichen historischen Highlights: Beispielweise einem der weltweit bedeutendsten vorindustriellen Energieversorgungssysteme. Seit 2010 gehört das Dreigestirn „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“ offiziell zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Strecke führt vorbei an Teichen, Gräben und Wasserläufen sowie besonderen Meisterstücken früherer Bergbau- und Ingenieurskunst wie der Hutthaler Widerwaage und dem Sperberhaier Damm – eine Wanderung tief hinein in die Geschichte.
Auch die Etappe 3 der Hermanshöhen wird Kulturinteressierte begeistern: Von Tecklenburg geht es auf 21 Kilometern nach Bad Iburg. Es geht von Burg zu Burg, vorbei am Wasserschloss Haus Marck, und von der kargen Lengericher Hochfläche blickt man weit in das Münsterland und sieht bei gutem Wetter die Türme des Doms zu Münster. Durch unterschiedlichste Waldformationen geht es auf dem Kammweg des Teutoburger Waldes durch frisches Grün vorbei an einer wunderbaren Waldgaststätte in Richtung Etappenziel: dem Kneippkurort Bad Iburg. Hier thront, oben über dem Charlottensee das Schloss Iburg, eine Doppelanlage aus fürstbischöflicher Residenz und Benediktinerabtei. In Bad Iburg lohnt neben einer Schlossbesichtigung auch der Besuch des Baumwipfelpfades im Kurwald.
Der Weserbergland-Weg ist ebenfalls für all jene, die sich beim Gehen auch gerne bilden: Etappe 12 führt von Rohdental nach Rinteln – auf 15 Kilometern vorbei an geschichtsträchtigen Bauten und mystischen Sagen. Die Paschenburg am Wegesrand ist ein im Jahre 1842 errichtetes repräsentatives Forsthaus mitten im Wald. Hier erwartet Wanderer ein grandioser Ausblick über das Weserbergland. Unterhalb liegt ein Felsspalt, der Mystisches birgt: Der Sage nach wohnen in den Höhlen und Spalten unterhalb der Paschenburg kleine Wichte mit langen Bärten und Zipfelmützen. Ein kleiner Abstecher zur Burg Schaumburg belohnt mit einem sagenhaften Ausblick über das Wesertal. Weiter geht es über den Kamm des Wesergebirges vorbei am Luhdener Klippenturm in die wunderschöne Altstadt von Rinteln, direkt an der Weser.
Das Kupfer aus dem Erzgebirge, am Rande des Kammweg Erzgebirge-Vogtland, glänzt bis heute auf den schönsten Dächern der Welt. Grünthaler Dachkupfer schmückt beispielweise das Dach des Berliner Doms, des Adlon-Hotels und des Stephansdoms in Wien. Wie durch das Saigern Kupfer und Silber aus silberhaltigen Kupfererzen getrennt wurden, lässt sich in der Saigerhütte in Olbernhau eindrucksvoll nachempfinden an der Etappe 3 und 4. Auch der erzgebirgische Zinnbergbau war von europaweiter Bedeutung und prägte das Gesicht der Erzgebirgslandschaft über Jahrhunderte. Vom Geisingberg lohnt sich ein Blick in die Altenberger Pinge. Über einen Durchmesser von 400 Metern erstreckt sich der 150 Meter tiefe Einbruchtrichter, der seit dem 16. Jahrhundert schrittweise entstand - Etappe 1. Diese und andere Zeugnisse der über 850-jährigen Bergbaugeschichte der UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří kann man entlang des Kammwegs Erzgebirge-Vogtland mit allen Sinnen erleben.