Welcher Wandertyp bist DU?

Naturgenießer, Entdecker, Sportwanderer, Kulturwanderer oder Individualist

Pünktlich zum Tag des Wanderns am 14.Mai haben wir für Dich verschiedenen Wanderrouten zusammen gestellt - je nachdem, wonach Dir gerade so ist.

Möchtest Du einfach nur Wandern und entspannen? Dann findest Du beim Naturgenießer die richten Touren. Suchst Du nach dem besonderen Erlebnis oder gar nach einem Abenteuer, dann sind die Entdeckertouren für Dich das Richtige. Für die sportlichen Herausforderungen haben wir zwei besondere Tipps. Selbstverständlich haben wir auch etwas für die Kulturbegeisterten. Last but not least...für die Individualisten haben wir auch etwas im Rucksack.

Für Naturgenießende

Hier steht die Natur an erster Stelle. Unberührt, wenig besiedelt, am besten einsam – das ist es, was diese Wandernden begeistert.

Der Eifelsteig bietet genau das auf Etappe 11: Startpunkt ist der beschauliche Ort Daun, Endpunkt Manderscheid. Wenn man erstmal die mystischen Maare hinter sich gelassen hat, kommt man bis Manderscheid durch keine Ortschaft mehr. Hat man Schalkenmehren, das Dorf am Maar passiert, geht es den Berg hinauf, vorbei am Observatorium Hoher List, hinunter ins Liesertal. Ab hier ist man bis zum Etappenziel "mit sich und dem Wald allein". Kein Haus und keine Straße auf den nächsten 10 Kilometern. Dafür passiert man in wenigen Metern Entfernung die Fundstelle des berühmten "Eckfelder Urpferdchens", eine spannende Ausgrabungsstätte. Auf den letzten Metern vor Manderscheid macht der Eifelsteig seinem Namen noch einmal alle Ehre: Als schmaler Pfad im steilen Lieserhang geht es vorbei an Felsrippen und über kleine Brücken und Stege.


Auch der Heidschnuckenweg bietet Natur pur: Auf Etappe 4 „Zweiländertal und Gipfelglück “ mit Start in Undeloh und dem Ziel Niederhaverbeck läuft man auf 14 Kilometern durch das autofreie Naturschutzgebiet Lüneburger Heide mit den größten Heideflächen Mitteleuropas. Es geht durch das weite Radenbachtal, in dem man mit etwas Glück die Wildpferde oder eine Herde Heidschnucken mit ihrem Schäfer sehen kann. Nach dem charmanten Heidedorf Wilsede kann man einen kleinen Abstecher zum Ausblick in den Totengrund, einem weiten Heidetal, machen. Der Weg führt hoch hinaus auf den Wilseder Berg, der höchsten Erhebung der Lüneburger Heide (169m) und verläuft weiter durch die schöne Heidelandschaft bis nach Niederhaverbeck

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Copyright: TV Schwäbische Alb

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Für den Entdecker:

Hier haben wir gleich drei Tipps:

Die Etappe 5 des Albsteigsvon Aalen-Unterkochen bis Heubach bietet auf 24 Kilometern alles, was sich Entdeckende wünschen! Gleich zu Beginn der Strecke geht es hoch hinaus auf den 26 Meter hohen Aussichtsturm Aalbäumle, der einen wunderbaren Blick über Aalen und die Ostalb bietet. Im weiteren Wegeverlauf wartet mit dem Volkmarsbergturm der nächste Aussichtsturm, der bei klarer Sicht und gutem Wetter sogar Alpenblicke ermöglicht. Einmal auf der Albhochfläche angekommen geht es durch schmale Waldpfade ins Naturschutzgebiet Weiherwiesen. Für große und kleine Entdecker wartet kurz vor dem Etappenziel Heubach noch die Höhle „Große Scheuer“ und die mystischen Ruinen der Burg Rosenstein.

Auch der WesterwaldSteig ist für diesen Wandertyp perfekt: Von Limbach geht es auf 21 Kilometern durch die Kroppacher Schweiz zum Kloster Marienthal - Etappe 10. Kleine und Große Nister haben hier ein traumhaftes Stück Natur von geradezu alpiner Schönheit mit fantastischen Ausblicken und wildromantischen Pfaden geschaffen. Nicht von ungefähr trägt die Landschaft das Wort "Schweiz" im Namen. Ein Highlight ist der Naturpfad Weltende, ein spektakulärer Streckenabschnitt, der mit teils mitten in den Fels geschlagenen Pfaden auch geübten Wanderern Trittsicherheit und Kondition abverlangt. Nach dem Aufstieg wartet eine grandiose Aussicht vom Sonnenberg über das Nistertal. Ein weiteres Highlight für Entdecker: Die historische Dachschiefergrube Assberg. Sie besteht aus einem Tagebau von ca. 240 m Länge und ca. 70 m Breite sowie einem über Treppen gut erreichbarem Bergwerk 20 m unter Tage. Letzteres besitzt eine fantastische Akustik und bietet sich aufgrund seiner besonderen Atmosphäre und Stille auch als idealer Ort für eine außergewöhnliche Meditation an. Und das Beste: Die Dachschiefergrube ist jederzeit frei und kostenlos zugänglich.

Der Altmühltal-Panoramaweg bietet eine faszinierende Route für Entdecker, die von Dollnstein bis nach Eichstätt über 14 Kilometer - Etappe 5 - führt. Dieser Weg ist ideal für Wanderer, die sich auf Schatzsuche begeben wollen, denn direkt am Weg liegt der Fossiliensteinbruch für Hobbysammler. Am Steinbruch angekommen, kann man am Kiosk das benötigte Werkzeug, wie Hammer und Meißel, ausleihen und sich dann auf Schatzsuche begeben. Sobald man eine geeignete Stelle gefunden hat, beginnt das Klopfen und Freilegen der Versteinerungen. Mit Hammer und Meißel bewaffnet, kann man Platten freilegen und darauf hoffen, versteinerte Fische oder Ammoniten aus dem Zeitalter des Jura zu entdecken. Die Funde stammen aus einer vergangenen Ära, 147 Millionen Jahre zurück, als das heutige Altmühltal eine Lagunenlandschaft war. Heute bieten diese versteinerten Überreste einen faszinierenden Einblick in die Geschichte des Altmühltals und versprechen Abenteuer und Entdeckungen für alle, die sich auf dieses einzigartige Erlebnis einlassen.

Für Sportbegeisterte

Du magst die Herausforderung was deine Kondition betrifft?

Der Westweg lockt Sportbegeisterte: Auf Etappe 11W vom Wiedener Eck in Wieden bis zum Kandern Blumenplatz geht es auf rund 32 Kilometern auf und ab und mit 872 Höhenmetern auch steil hinauf. Mit Belchen und Blauen stehen zwei der großen Schwarzwaldgipfel auf dem Programm. Der Belchen gilt als einer der schönsten, ursprünglichsten und alpinsten Gipfel im Südschwarzwald. Sein wuchtiges Bergmassiv überragt mit gewaltigen Wald- und Schrofenflanken die umliegenden Täler. Der Blauen dagegen schiebt sich schon weit in die Rheinebene vor. Beim Abstieg ins Markgräflerland heißt es dann langsam Abschied vom Schwarzwald nehmen.


Der Goldsteigbietet mit seiner Achttausender-Tour auf Etappe N 13 wahrscheinlich die anspruchsvollste Strecke: Über sieben Stunden geht es über acht Gipfel mit dem Ziel des Großen Arber. Durch die Höhe bieten sich phantastische Aussichten und vor allem viel Sonne (falls sie scheint). Anstrengende Aufstiege, dazwischen immer mal wieder Abstiege, Gipfelkreuze, das Waldwiesmarterl, Heidelbeersträucher – urwüchsig, ursprünglich, wildromantisch: Das sind ein paar der Wegbegleiter auf dieser Etappe des Goldsteigs, die zu acht Gipfeln führt. Die acht Tausender auf dieser Tour sind: Mühlriegel (1080 m), Ödriegel (1156 m), Schwarzeck (1238 m), Reischflecksattel (1126 m), Heugstatt (1261 m), Enzian (1285 m), Kleiner Arber (1384 m) und Großer Arber (1456 m)

 

 

 

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Für Kulturinteressierte

Von Wasserwirtschaft, über Burgen oder besondere Dächer - hier findest Du die Insider-Tipps. e.

Für den Bildungs-/Kulturwandernde ist der Harzer-Hexen-Stieg ein Muss, im Speziellen der Abschnitt durch Teile der Oberharzer Wasserwirtschaft. Es geht von Buntenbock bis Altenau rund 15 Kilometer vorbei an zahlreichen historischen Highlights: Beispielweise einem der weltweit bedeutendsten vorindustriellen Energieversorgungssysteme. Seit 2010 gehört das Dreigestirn „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“ offiziell zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Strecke führt vorbei an Teichen, Gräben und Wasserläufen sowie besonderen Meisterstücken früherer Bergbau- und Ingenieurskunst wie der Hutthaler Widerwaage und dem Sperberhaier Damm – eine Wanderung tief hinein in die Geschichte.

Auch die Etappe 3 der Hermanshöhen wird Kulturinteressierte begeistern: Von Tecklenburg geht es auf 21 Kilometern nach Bad Iburg. Es geht von Burg zu Burg, vorbei am Wasserschloss Haus Marck, und von der kargen Lengericher Hochfläche blickt man weit in das Münsterland und sieht bei gutem Wetter die Türme des Doms zu Münster. Durch unterschiedlichste Waldformationen geht es auf dem Kammweg des Teutoburger Waldes durch frisches Grün vorbei an einer wunderbaren Waldgaststätte in Richtung Etappenziel: dem Kneippkurort Bad Iburg. Hier thront, oben über dem Charlottensee das Schloss Iburg, eine Doppelanlage aus fürstbischöflicher Residenz und Benediktinerabtei. In Bad Iburg lohnt neben einer Schlossbesichtigung auch der Besuch des Baumwipfelpfades im Kurwald.

Der Weserbergland-Weg ist ebenfalls für all jene, die sich beim Gehen auch gerne bilden: Etappe 12 führt von Rohdental nach Rinteln – auf 15 Kilometern vorbei an geschichtsträchtigen Bauten und mystischen Sagen. Die Paschenburg am Wegesrand ist ein im Jahre 1842 errichtetes repräsentatives Forsthaus mitten im Wald. Hier erwartet Wanderer ein grandioser Ausblick über das Weserbergland. Unterhalb liegt ein Felsspalt, der Mystisches birgt: Der Sage nach wohnen in den Höhlen und Spalten unterhalb der Paschenburg kleine Wichte mit langen Bärten und Zipfelmützen. Ein kleiner Abstecher zur Burg Schaumburg belohnt mit einem sagenhaften Ausblick über das Wesertal. Weiter geht es über den Kamm des Wesergebirges vorbei am Luhdener Klippenturm in die wunderschöne Altstadt von Rinteln, direkt an der Weser.

Das Kupfer aus dem Erzgebirge, am Rande des Kammweg Erzgebirge-Vogtland, glänzt bis heute auf den schönsten Dächern der Welt. Grünthaler Dachkupfer schmückt beispielweise das Dach des Berliner Doms, des Adlon-Hotels und des Stephansdoms in Wien. Wie durch das Saigern Kupfer und Silber aus silberhaltigen Kupfererzen getrennt wurden, lässt sich in der Saigerhütte in Olbernhau eindrucksvoll nachempfinden an der Etappe 3 und 4. Auch der erzgebirgische Zinnbergbau war von europaweiter Bedeutung und prägte das Gesicht der Erzgebirgslandschaft über Jahrhunderte. Vom Geisingberg lohnt sich ein Blick in die Altenberger Pinge. Über einen Durchmesser von 400 Metern erstreckt sich der 150 Meter tiefe Einbruchtrichter, der seit dem 16. Jahrhundert schrittweise entstand - Etappe 1. Diese und andere Zeugnisse der über 850-jährigen Bergbaugeschichte der UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří kann man entlang des Kammwegs Erzgebirge-Vogtland mit allen Sinnen erleben.

für die Individualisten:

Du lässt dich in keine Schublade zwängen, bist ganz individuell unterwegs? Dann findest Du hier die richtige Inspiration!

Wer gerne allein wandert, findet auf dem Rothaarsteig seine ganz eigene Auszeit: Auf 22 Kilometern geht es von Dillbrecht nach Dillenburg – einer Strecke, die wenig frequentiert ist. Auf einem Stück wird der Weg von einem plätschernden Bach begleitet. Die Natur ist geprägt von weiten Hecken- und Wiesenlandschaften mit Obstbäumen, die im Frühling besonders schön blühen. Außerdem ist es möglich die Tour individuell anzupassen. Man kann verkürzen oder auch in eine Mehrtagestour einbinden. Außerdem ist es möglich, Dillenburg als festen Standort zu wählen und von dort aus diese Tour und einige Rothaarsteig-Rundwege zu wandern. Viele schöne Bänke und Rastplätze laden zum Picknicken ein.

Ebenfalls für Individualisten bietet sich der Schluchtensteigan: Auf Etappe 5 von St. Blasien nach Todtmoos ist oft wenig los, man hat hier die Natur ganz für sich allein. Direkt am Start im Dom St. Blasius kann man sich Zeit nehmen, um in aller Ruhe seine Gedanken zu ordnen. Auf der weiteren Tour führt der Weg zum Lehenkopfturm. Dort bietet sich ein einmaliger Ausblick auf den Feldberg und die Alpen, perfekt um die Gedanken schweifen zu lassen. Durch stille Bergwiesen geht es zum Klosterweiher, hier findet jeder Wanderer Ruhe und Entspannung. Weiter geht es über das idyllische Ibacher Hochtal mit seinen Bergwiesen und anschließend in die romantische, kleine Hohweraschlucht. Am Ende lädt die Wallfahrtskirche in Todtmoos zur Besinnung ein.

 

Copyright: Schluchtensteig Schwarzwald