Teuflisch gut und wie verhext
harzer-hexen-stieg
Tanzende Hexen, dampfende Lokomotiven und rußschwarze Gestalten: Der Harzer-Hexen-Stieg führt Dich auf 100 Kilometern durch eine Region voller Mythen und Geschichten. Erlebe die Spuren des Bergbaus, erwandere ein 800 Jahre altes Energieversorgungssystem und tauche ein, in die faszinierende Welt der Harzer Flora und Fauna.
Der Weg
Am Rande des mittelalterlichen Ortskerns von Osterode am Harz beginnt der Harzer-Hexen-Stieg. Sanft, aber kontinuierlich steigt der Weg in den Oberharz hinauf. Er folgt alten Handelswegen, denn früher zogen hier die Eselkarawanen mit Brotgetreide zur Versorgung der Bergleute hinauf. Daran erinnert der „Eselsplatz“ mit der urigen Köhlerhütte. Perfekt für eine Rast, bevor es auf dem Hundschen Weg weiter nach Buntenbock geht.
Einstieg in:
Parkplatz Bleichstelle
Koordinaten
:
N 51° 43' 41.322'' O 10° 15' 36.77''
Highlights
Der Grang Canyon des Harzes
Auch die letzte Etappe auf dem Harzer-Hexen-Stieg zwischen Altenbrak und Thale hält noch ein Schmankerl für Dich bereit. Hier führt der Weg durch das mystische Bodetal, oft auch als Grand Canyon des Harzes bezeichnet. Es zählt zu den schroffsten Felsentälern nördlich der Alpen und steht bereits seit 1937 unter Naturschutz. Von hier ist es dann nur noch ein Katzensprung zum Endpunkt der Wanderung, dem Mythenort Thale, wo Du auf Schritt und Tritt von Hexen und Fabelwesen begleitet wirst. › mehr Infos
Walpurgisnacht – das Harzer Hexentreffen
Nirgendwo gibt es mehr Geschichten von Teufel und Hexen, als im Harz. Für alle, die sich besonders gruseln wollen: In der letzten Nacht des April findet eine schauerliche Zusammenkunft auf dem Brocken statt. Der Teufel lädt seine Gefolgschaft zur Mitternacht ein. Es wird um ein loderndes Feuer getanzt und ein teuflisches Mahl serviert. Das besteht aus der Hexe, die zuletzt den Brocken erreicht. › mehr Infos
Backenbart und Pinselohren
„Ein alter Harzer ist zurück“, könnte man sagen. Im Jahr 2000 wurde mit dem Luchsprojekt Harz erstmals in Deutschland ein Wiederansiedlungsversuch gestartet. Erfolgreich! › mehr Infos
Die Rosstrappe – Ich glaub, mich tritt ein Pferd
Ein gigantischer Hufabdruck im harten Granitfels: Um den 403 Meter Gipfel „Rosstrappe“, hoch über dem Bodetal, ranken sich zahlreiche Sagen und Mythen. › mehr Infos
Rußiges Handwerk
Dampfende Meiler, rußschwarze Gestalten: Erlebe die althergebrachte Köhlerarbeit. In Stemberghaus (Etappe 5, Südvariante) versteckt sich eine der wenigen noch aktiven Köhlereien. › mehr Infos
Lass es kesseln!
Klar, eigentlich willst Du jeden Kilometer des Weges zu Fuß zurücklegen. Eine Ausnahme sei erlaubt: eine Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn auf den Brocken. Die historische Bahn wird von einer 700 PS-Dampflok gezogen. › mehr Infos
LOWA Schuhtipp
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Für deine Wanderung auf dem Harzer-Hexen-Stieg:Der BALDO GTX® ist der ideale Begleiter für alle, die auf langen Trekking-Touren und anspruchsvollen Hüttenwanderungen einen komfortablen und funktionalen Schuh bevorzugen. › mehr Informationen
Im Volksmund Blocksberg genannt, ist der Brocken mit 1.141 m ü.NN. der höchste Berg in ganz Norddeutschland und dem Harz. Als eines der beliebtesten Ausflugsziele Deutschland im Nationalpark Harz.
Der Brocken – ein rauer Genosse
300 Nebeltage pro Jahr. 178 Tage mit Schneedecke. 10 Grad durchschnittliche Tageshöchsttemperatur im Hochsommer. 263 km/h höchste gemessene Windgeschwindigkeit. Meteorologisch ist der 1141 Meter hohe Brocken ein Extrem. Der höchste Berg Norddeutschlands ist ein rauer Zeitgenosse. Oft nebelumhüllt – und dazu stets sagenumwoben! Denn hier tummeln sich nicht nur Brockengespenst, Hexen, Teufel und Co. Der Berg ist auch das Symbol der Teilung und Wiedervereinigung. Ein Berg der Freiheit. 1961 zum militärischen Sperrgebiet erklärt, war der Gipfel von einer drei Meter hohen Mauer umgeben und von Soldaten geschützt. Zwei leistungsstarke Abhöranlagen des sowjetischen Geheimdienstes und des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR standen hier oben. Ein weiterer Abhörkomplex war geplant. Doch nach dem Fall der Berliner Mauer wurde der Brocken unter dem Druck einer Stern-Wanderung von 6000 Demonstranten wieder für die Allgemeinheit geöffnet. Die militärischen Anlagen wurden abgebaut, die Kuppe renaturiert. Auf der Wanderung hinauf und im Brockenhaus auf Etappe 3 kannst Du die bewegte Geschichte dieses besonderen Berges erleben.
Energiereiches Kulturgut
Gleich auf den ersten beiden Etappen begegnest Du einem ganz besonderen Ort: der „Oberharzer Wasserwirtschaft“. Dieser Bestandteil der UNESCO-Welterbestätte im Harz, besteht aus 107 historischen Teichen, 310 km Gräben und 31 Kilometer Wasserläufen. Sie gilt als das weltweit größtes vorindustrielles Energieversorgungssystem. Teile der Anlage sind bereits über 800 Jahre alt. Sie trugen dazu bei, dass sich der Harz später zu einer der bedeutendsten Bergbauregionen entwickelte/wurde. „Ich bin immer wieder fasziniert von der Größe, dem Alter der Anlagen von mindestens 400 Jahren und der Komplexität der Oberharzer Wasserwirtschaft“, sagt Dr. Manuela Armenat, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Stiftung Welterbe im Harz. „Eingebettet in die Landschaft, scheint sie manchmal wie ein natürlicher Teil, ist aber vollständig von Menschenhand geschaffen. Im Anblick eines Aquäduktes, wie den Sperberhaier Damm, ziehe ich den Hut vor den Leistungen und Anstrengungen der Generationen vor uns.“ Besonders anziehend findet Manuela Armenat den Ziegenberger, Bärenbrucher und Nassewieser Teich. „Hier kann man gut verweilen und den Blick über die Wasserflächen schweifen lassen oder sich bei heißem Wetter im kühlen Nass erfrischen.“ Die Dimensionen der Anlage begreifst Du am besten auf der Strecke entlang des Alten Dammgraben. Kilometerlang wanderst Du hier entlang der Gräben.
Die ausgebildete Geologin kam erstmals bei Ihrer Diplomarbeit mit der Oberharzer Wasserwirtschaft in Berührung. Seitdem ist sie fasziniert von der ehemaligen Bergbau-Region und entwickelt als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Welterbe im Harz unter anderem auch spannende Themenwege und Welterbe-Informationszentren (zum Welterbe).
Service
Harzer-Hexen-Stieg – Wanderziel Harz
Wege- und Etappenbeschreibungen, Tipps und Infos, Orte entlang des Weges, Unterkünfte und Pauschalangebote.Hinweis: Die Broschüre ist kostenfrei. Die Versandpauschale beträgt 2,- Euro.
Wanderservice
Harzer Tourismusverband
Marktstraße 45
38640 Goslar
Tel. 05321 3404-0
Fax 05321 3404-66
www.harzer-hexen-stieg.de
info@harzinfo.de