Wandern im wilden Wald
KAMMWEG Erzgebirge-Vogtland
„Miriquidi“ wurde er genannt, was übersetzt so viel heißt wie „Finsterwald“. Und tatsächlich sind es die dichten Wälder, die im Erzgebirge den Ton angeben. Wandere 287 Kilometer zwischen Sachsen, Bayern und Thüringen, durchstreife dichte Wälder, besuche Spielzeugmacher und UNESCO-Welterbestätten und folge dabei den Spuren des historischen Kammwegs, der zu den ältesten Wanderwegen Europas zählt.
Der Weg
Vom Bahnhof in Geising geht es über Wald- und Wiesenwege, vorbei an einem ehemaligen Steinbruch hinauf zum Geisingberg und weiter nach Altenberg. Nachdem Du durch den Kurort gewandert bist, wartet der Aufstieg auf den Kahleberg. Bergab geht es über einen kleinen Pfad in Richtung Rehefeld-Zaunhaus, vorbei am Schwarzen Teich über den Lugsteinweg. Entlang des Kreuzweges durch das stille Tal des Großen Warmbaches erreichst Du Rehefeld-Zaunhaus. Durch das Naturschutzgebiet Hemmschuh führt Dich der Weg durch einen alten Buchenwaldbestand nach Neurehefeld. Entlang des Bahndamms gelangst Du schließlich nach Holzhau.
Einstieg in:
Bahnhofpl. 2, 01778 Geising
Koordinaten
:
N 50° 45' 39.308'' O 13° 47' 11.939''
Highlights
14 Achttausender
Was im Himalaya funktioniert, kann das Osterzgebirge schon lange! Satte 14 Gipfel, die die magische 8000er-Marke knacken, gibt es hier. Zugegeben: Gemessen wird nicht in Metern, sondern in Dezimetern. Aber dennoch: Das „Gipfelsammeln“ lohnt. In der Tourist-Information in Altenberg kannst Du Dir Deinen Starterrucksack mit Pflaster, Trinkflasche, Info-Flyer etc. abholen. Unterwegs sammelst Du verschiedene Stempel und bekommst nach erfolgreicher Besteigung aller Gipfel ein „Gipfelstürmer-T-Shirt“. › mehr Infos
Dinner for four
Es ist das kleinste Restaurant Sachsens. Maximal vier Gäste dürfen im Gasthof Kleines Vorwerk in Sayda Platz nehmen, an dem Du auf Etappe 3 nach einem kurzen, ca. 1,5 Kilometer langen Abstecher, vorbeikommst. › mehr Infos
Das geteilte Dorf
Beschaulich plätschert der Tannbach durch das Dorf Mödlareuth. Wer heute hier steht, kann sich kaum vorstellen, welche Tragödien sich dort einst abspielten. Denn mitten durch Mödlareuth, entlang des Baches, zog sich schon 1952 der eiserne Vorhang in Form eines Bretterzauns. › mehr Infos
Altes Handwerk erleben
Bei Rolf Christian Hofmann kannst Du einem Glasgravurmeister bei der Arbeit über die Schulter schauen. › mehr Infos
Kleine Beere ganz groß
Den perfekten Grund für eine Pause gleich auf der ersten Etappe liefert das Aronia-Café in Neurehefeld. › mehr Infos
Scheuer Gesell
Anders als sein weißer Verwandter zeigt sich der Schwarzstorch nur selten. Umso eindrucksvoller ist es, wenn Du ihn auf Etappe 6 im idyllischen Naturschutzgebiet Schwarzwassertal im Tal der Schwarzen Pockau beobachten kannst. › mehr Infos
Lass es rollen!
Ungewöhnlicher und mit einem breiteren Grinsen auf den Lippen kannst Du auf Etappe 8 wohl kaum vom Fichtelberg ins Tal gelangen: Melde Dich im K1-Hotel, schnapp Dir einen der Monsterroller, fahre mit der Seilbahn zum Gipfel und rausche mit den extrabreiten Reifen hinab. › mehr Infos
Mensch gegen Maschine
Die eine dampft und schnauft, die anderen schwitzen. Alle zwei Jahre treten beim Event „Mensch gegen Maschine“ Profisportler und Hobbyläufer für einen guten Zweck gegen den Schmalspurzug der Pressnitztalbahn an. › mehr Infos
Klang des Friedens
An Sonn- und Feiertagen kannst Du um 16 Uhr auf dem Fichtelberg (Etappe 8) innehalten. Dann läutet die Friedensglocke, als Mahnmal und Erinnerung. Auch am 3. Oktober und 9. November sowie zu Silvester ertönt das Geläut. › mehr Infos
Kräuter in ihrer schönsten Form
Zugegeben, eigentlich will man sich nicht schon auf der ersten Etappe zusätzlichen Balast in den Rucksack packen, aber auf „Kufenwärmer“, „Gebirgsbitter“ oder die Trüffelpralinen verzichten, die es in der Altenberger Kräuterlikörfabrik gibt? Geht nicht! › mehr Infos
Illustrer Bewohner
Wenn Du auf dem Aussichtspunkt auf dem Bärenstein (Etappe 7) sitzt, den Rucksack ans Gipfelkreuz angelehnt, sei Dir bewusst: Du bist hier nicht alleine! Denn hier oben wohnt der Berggeist vom Goldkämmerchen am Bärenstein. Nur alle 100 Jahre gibt er sein Geheimnis preis. Vielleicht, wenn Du dort unterwegs bist? › mehr Infos
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In dritter Generation brennt das Herz des gelernten Maschinenbauers für Räucherkerzen. Anfang der 90er Jahre gründete er im Sinne seines Vaters und Großvaters die Firma HUSS Räucherkerzenherstellung erneut.
Räuchernde Kerzen
Sie gehören zum Erzgebirge wie die dunklen Wälder: Räucherkerzen. „Vermutlich im frühen Mittelalter gab es hier die ersten Weihrauchkerzen oder wie man bei uns sagt Weihrichkarzle“, so Jürgen Huß. Der kennt sich aus, schließlich führt er mittlerweile in dritter Generation die einst vom Großvater gegründete Räucherkerzenherstellung in Neudorf, am Fuße des Fichtelberges. Im liebevoll restaurierten Dreiseitenhof, den Du auf einem Abstecher von Etappe 8 erreichst, kannst Du Deine eigenen Weihrichkarzle kneten. Warum die Kerzen und das Erzgebirge so gut zueinander passen? „Vielleicht liegt es an der Verbindung von rauen, dunklen Erzgebirgsnächten, dem Wunsch nach Licht und guten Düften“, sagt Huß. Die Weihrichkarzle sind in der ganzen Welt beliebt, werden zu Hunderttausenden in alle Himmelsrichtungen verschickt. „Unsere Karzle bestehen aus natürlichen Zutaten wie feiner Holzkohle und Harzen, sind durchweg schwarz und gut im Geruch“, erklärt der Firmenchef. Davon überzeugen kannst Du Dich bei einem Besuch der Schauwerkstatt (nach Voranmeldung) oder einer Kurzführung. Wenn Dich nach so viel Weihrichkarzlduft der Hunger packt: In der „Leffelstub“ kannst Du ihn direkt vor Ort stillen. „Ganz zünftig mit Karzlöffel und Schüssel. Un‘ wos ze trink’n gibt’s aah“, so Ur-Erzgebirger Jürgen Huß.
Ich bin dann mal weg
Was im Alltag oft ein Ärgernis ist, wird auf dem Kammweg quasi zum Super-Bonus: viele, viele Funklöcher. Genieße die Unerreichbarkeit, das fehlende Piepen, Summen und Klingeln. Gönne Deiner gestressten Handy-Seele ein Detox-Programm vom Feinsten. Musiker Andreas Tiede von den „Hutzenbossen“ ist der Ruhe ebenfalls verfallen – und hat gleich ein „Kammweg-Lied“ geschrieben. „Mich hat die Abgeschiedenheit der Wege begeistert“, sagt er. „Der Weg sorgt auch immer wieder für Überraschungen. Mal geht es über schmale Pfade, mal über hohe Berge oder durch verträumte Dörfer. Es wird nie langweilig.“ Dass es auf vielen Abschnitten keinen Handyempfang gibt, empfand Tiede als Wohltat. „So vergisst Du die hektische Welt und wirst ganz eins mit der Natur. Manchmal läuft man stundenlang, ohne einem Menschen zu begegnen, fernab vom Autolärm, nur begleitet vom Gesang der Vögel und dem Rauschen der Bäche. Perfekt, um abzuschalten und neue Kraft zu tanken.“ Besonders gut hat Andreas Tiede die Übernachtung auf dem Hirtstein gefallen, „mit traumhafter Panoramaaussicht aus dem Zimmer“. Warum es sich lohnt, auf den Kammweg aufzubrechen? „Weil man dort endlich mal wieder zur Ruhe kommen und die Natur mit anderen Augen erleben kann.“
„Wo der Himmel unsere Berge küsst, wo Fichtenwälder stehen, ist ein Weg, der uns aus der Ferne grüßt und den möchte ich mit Dir gehen…“ Mit diesen Zeilen beginnt das Kammweg-Lied der „Hutzenbosse“. Damit zeigt der Musiker Andreas Tiede die Liebe zu seiner Heimat.
Service
Kammweg Erzgebirge-Vogtland – Wanderführer
Mit Informationen zu Anreise, Tourempfehlungen, Etappenbeschreibung, Unterkünften und weiteren Servicetipps für erlebnisreichen und entspannten Wanderurlaub (Standortwandern) oder Wandern ohne Gepäck.
Wanderservice
Tourismusverband Erzgebirge e. V.
Adam-Ries-Str. 16
09456 Annaberg-Buchholz
Tel. 03733 - 188000
Fax 03733- 18880020
www.kammweg.de / www.erzgebirge-tourismus.de
info@erzgebirge-tourismus.de
Tourismusverband Vogtland e.V.
Göltzschtalstr. 16
08209 Auerbach
Tel. 03744 - 188860
Fax 03744 - 1888659
www.kammweg.de / www.vogtland-tourismus.de
info@vogtland-tourismus.de